
Zunächst — vielen Dank für die rege Teilnahme! Besonderer Dank geht an Alkuk und Lucky Loop, die sehr kurzfristig eingesprungen sind!
Vorbereitung
„Forever Young“ war das erste Multiclass- und Free-Tuning-Rennen des Three Frames Clubs. Gestartet wurde in den Klassen A (600) und C (425), die Fahrzeuge mussten bis 1979 gebaut sein, um an dem Rennen teilzunehmen. Ausgetragen wurde das Rennen auf Road Atlanta in der Clubkurs-Variante.
Zwei Wochen vor dem eigentlichen Renntermin begannen im Club die eifrigen Vorbereitungen für die Bonusround. Fahrzeuge wurden ausgewählt, lackiert (!) und getunt. Testrunden wurden absolviert, Tunings und Trainingszeiten verbessert. Bereits in den ersten Testläufen stellte sich heraus, dass für die A-Klasse der Ferrari 250 GTO 1964 und der Lamborghini Miura P400 das Maß der Dinge in Bezug auf die Rundenzeiten sein würden, in der C-Klasse dominierte zunächst der Camaro Z28 1979 — bis Turn10 mit einem Update mitten in der Vorbereitungsphase einen Großteil des Fuhrparks, der für „Forever Young“ in Frage kam, neu bewertete. Das traf auch den Camaro.
Dank RushOlivers stetigem Bemühen, den Clubmitgliedern beherrschbare und schnelle Wettkampfgeräte zur Verfügung zu stellen (u.a. profitierten #88 Fettysoft, #777 grooviak und #25 Vanjensing von seinen Setups), ging der Camaro dann doch im Rennen an den Start. Der Club hat für RushOliver nun eine eigene Werkstatt eingerichtet, in der er in Zukunft den Club unterstützen kann, möchte und wird.
Schon im Vorfeld hatte #57 DerDuder seine Anmeldung zurückgezogen, für ihn startete #17 Kletorone mit der offenen Corvette C1 in schnittigem pink-weißem Finish für die C-Klasse. #53 OnkelDoc, einer der Favoriten auf das Treppchen in der A-Klasse, konnte leider kurzfristig wegen Problemen an der Treibstoffanlage seines 250 GTO nicht starten. Probleme dieser Art trafen zum Glück den zweiten Piloten im Ferrari nicht — #111 rolihoni sollte der Dominanz der Italiener im Rennen einen Namen geben. Ebenfalls nicht an den Start gingen die gemeldeten aber indisponierten #85 Manuel1085 und #77 paul ger. Das war auf der einen Seite zwar sehr schade, doch glücklicherweise sprangen #11 Alkuk und #72 LuckyLoop sehr kurzfristig ein für die C-Klasse, ergänzten das Fahrerfeld einem Nissan Fairlady Z ’69 und einem schon etwas angerosteten Ford Escort RS1800.
Erstes Renndrittel
Die Motoren heulen auf: Der T-Bird von #8 Cyrax Black (A) ist durchdringend, #33 gunboundchars (A) hört nichts im Mercedes. Die Karosserien vom Ford #72 LuckyLoops (C) und den Nissans von #112 Holzkind (C) und #24 dixip (C) verziehen bei jedem Drehzahlunterschied der Motoren, die Camaros von #777 grooviak (C) und #25 Vanjensing (C) sowie der Ferrari von #60 p360hil liegen wie Bretter auf der Straße und brüllen ab und an. Am Ende des Feldes, schon in der Kurve, pfeifen die Italiener mit #111 rolihoni (A) und #70 RushOliver (A) sowie der Toyota 2000GT von #88 Fettysoft (A).

Wie in #88 Fettysofts Stimmungsbild zum Rennen zu lesen ist, konnte #20 cervantes1976 (A) durchstarten im wahrsten Sinne des Wortes. Noch vor der ersten Kurve hat er das gesamte Feld der A- und C-Klasse hinter sich gelassen, in dem er durch den Mittelgang beschleunigte. Bereits in der ersten Schikane hat er einen respektablen Vorsprung herausgefahren, der allerdings angesichts der schwächeren Performance des Fords (und der durchweg besseren Fahrleistungen von #111 rolihoni (A) und #70 RushOliver (A)) rasch dahinschmelzen würde, das wusste jeder. In der Klasse C setzt sich recht deutlich #46 Daichi04 durch, der sich die Pole in Klasse C faktisch bis zum Schluss nicht streitig machen lässt, auch wenn er im Mittelteil des Rennens kurz auf P8 (nach Boxenstopp) liegt.
Weniger Glück am Start hatte hingegen #112 Holzkind (C). Von #8 Cyrax Black (A) angedreht, steht er in der Startphase quer auf der Bahn und wird von #gunbounchars (A) weggeschoben. Dabei hatten alle Beteiligten, wozu auch #17 Kletorone (C) zählt, unheimliches Glück, bis auf #112 Holzkind (C) — er musste das Rennen von der letzten Position aus angehen. Auch #88 Fettysoft (A) konnte nicht ideal ins Rennen gehen, ein Verbremser in der ersten Kurve reichte aus, um hinter #17 Kletorone (C) wieder auf die Strecke zu gehen.
In Runde 2, nachdem sich das Feld sortiert hat, schließen #111 rolihoni und #70 RushOliver im Paarflug auf #20 cervantes1976 auf, kurz vor Start und Ziel etwas optimistisch mit noch nicht aufgeheizten Reifen die letzte Kurve nimmt und die Streckenbegrenzung streift, sich dreht und auf dem linken Streckenrand stehenbleibt. Roli und Rush gehen souverän vorbei — aber das gelingt #33 gunboundchars nicht. Er rutscht ebenfalls auf Gras und schlägt mit voller Wucht in den Ford von cervantes ein — ähnlich spektakulär war der Unfall Giamas in Positano. Cervantes dreht sich auf die Strecke zurück, nach dem er mit gezogener Bremse, wie man auf den Bildern sieht, ein Stück geflogen ist. Kurz darauf schlägt auch #8 Cyrax Black ein und der Unfall wiederholt sich fast noch einmal in gleicher Weise.
Am meisten profitiert von den Unfällen in der A-Klasse wohl #88 Fettysoft, der sich an #33 Gunbound, #20 Cervantes und #8 Cyrax vorbeschieben kann. Die Geschehnisse haben das Feld ordentlich also durcheinander gewürfelt und die erste Schikane in Runde drei wird durchfahren in der Reihenfolge: A: #111 rolihoni, #70 RushOliver, #88 Fettysoft, #8 Cyrax Black, #20 cervantes1976, #33 gunboundchars. C: #46 Daichi04, #60 p360hil, #25 Vanjensing, #112 Holzkind, #24 dixip, #777 grooviak, #17 Kletorone, #72 LuckyLoop, #11 Alkuk.
Am Ende von Runde 2 dreht #112 Holzkind in einer sehr engen Situation #72 LuckyLoop in der Schikane an, was ihn auf den vorletzten Platz hinter #17 Kletorone und vor #11 Alkuk zurückwirft.
#72 LuckyLoop prügelt am Beginn von Runde 3 seinen Ford Escort, der sich in erbarmungswürdigem Zustand befindet, an #17 Kletorones Hochglanz-Cabriolet vorbei, #11 Alkuk nutzt ebenfalls die Gelegenheit und fährt nach vorn. In Runde 5 schicken sich #111 rolihoni und #70 RushOliver an, mit weniger als zwei Wagenlängen Abstand, die ersten Fahrer der C-Klasse zu überholen.
Noch vor der letzten Schikane gehen sie an # 17 Kletorone vorbei und #111 rolihoni kann sich in der Schikane noch vor #11 Alkuk setzen. Doch was passiert dann?! #17 Kletorone fährt Kampflinie — wie angeboten — und sticht mit hohem Tempo scharf in die erste Linkskurve. Er verfehlt #70 RushOliver knapp und erwischt dafür #11 Alkuk: Beide drehen sich zwischen den beiden A-Klasse-Fahrern von der Straße, die ihr Rennen unbehelligt weiter fahren können.
Einen Moment wie diesen kann man nur in bewegten Bilder nachvollziehen (work in progress!).
Im Mittelfeld der A-Klasse hat sich nun die Dreiergruppe etabliert, die bis zum Schluss des Rennens auf engstem Raum zusammenbleiben wird — #88 Fettysoft, #20 cervantes1976 und #33 gunboundchars. Guns Mercedes geht dabei auf der Geraden schneller, so dass er kurz vor der Schikane vor Start und Ziel immer gefährlich nahe an Cervantes herankommt und ihn auch ab und an überholen kann.
Allerdings beschleunigt der Ford von Cervantes besser und so kann er in vielen Situationen sich den verlorenen Platz zurückholen oder seinen Platz beim Herausbeschleunigen verteidigen — wie in Runde 6. Schlechter findet derweil #8 Cyrax Black ins Rennen. Über Fahrerfunk ist irgendetwas zu vernehmen von einem ominösen zweiten Setup, welches man ihm kurz vor Rennstart untergejubelt habe. Da kann man nur sagen: Einige Positionen im Team sollten wohl vor dem nächsten Rennen definitiv neu besetzt werden. Laut eigener Aussage verzeichnete er einen schweren Rennunfall nach dem nächsten, so auch einen an Ende von Runde 6 in Start und Ziel:
Er verliert die P3 und muss #88 Fettysoft, #20 cervantes1976 und #33 gunboundchars passieren lassen. Derweil drehte die Spitze der C-Klasse mit #46 Daichi04 und #60 p360hil souverän ihre Runden (sie werden in Runde 8 von #rolihoni und #RushOliver überholt), #112 Holzkind, #24 dixip, #777 grooviak, #25 Vanjensing, #11 Alkuk und #72 LuckyLoop kamen in Schwung und alle staunten immer wieder über den wunderschönen Chevrolet, den #17 Kletorone bei schönstem Sonnenschein um die Strecke führt.
Rennmitte
In Runde 10 werden die Boxenstopps eingeläutet und nach und nach kommt das ganze Feld zum Zwischen“stopp“. Dank der zwei verschiedenen Klassen ist es bisweilen recht eng bei Start und Ziel, Unfälle an der Boxenausfahrt gibt es — zum Glück für alle — keine.
Im Feld selbst ändert sich selbst wenig, wenn man von den boxenbedingten Positionswechseln absieht. Allerdings entscheidet sich an der Spitze wohl schon der Rennausgang. #111 rolihoni (A) kann an #46 Daichi04 (C), der im Saab souverän an der Spitze der C-Klasse und Rennlinie fährt, vor der Schikane vorbeigehen, was #70 RushOliver nicht gelingt. Er muss ausweichen und verliert auf den Erstplatzierten in Klasse A wertvolle Sekunden, die er bis Rennende nicht mehr aufholen wird können.
Letztes Drittel
Für einen Herzschlag für die Hälfte des Feldes sorgt #17 Kletorone in seiner 17. Runde. Er rutscht nach der ersten Schikane mit den linken Reifen von der Strecke, dreht sich, versucht gegenzulenken und kommt auf der Strecke — entgegen die Fahrtrichtung gedreht, zum Stehen.
„Und nun sah‘ ich mich in meinem offenen Cabrio schon meinem Schöpfer gegenübertreten. Wer da alles an mir vorüberschoss, war mir vollkommen gleich — ich hielt nur still und hoffte, dass mich alle noch rechtzeitig sehen würden“, meinte er nach dem Rennen.
Es waren, für das Protokoll: #777 grooviak, #88 Fettysoft, #24 dixip, #20 cervantes1976, der dem nach ihm fahrenden #25 Vanjensing verdankte, dass er nach dem Titanic-Eisberg-Gedächtnis-Crash mit #17 Kletorone nicht ins Schleudern kam, #111 rolihoni und schließlich auch #70 RushOliver, als er gewendet hatte und wieder ins Rennen ging.
Während an der Spitze der A-Klasse und C-Klasse das Rennen entschieden schien und war, ging im Mittelfeld der Klasse A noch der Punk ab. Es war keinesfalls geklärt, wer auf den dritten Platz vorfahren würde, denn #88 Fettysoft, nach #33 gunboundchars Boxenstopp wieder auf P3 liegend, machte nach der Überrundung durch #111 rolihoni einen folgenschweren Fehler: In der abwärtsführenden Passage nach der ersten Schikane ging er in der 22. Runde die Überrundung von #11 Alkuk zu harsch an, kam von der Strecke ab und musste #33 gunboundchars und 20 cervantes1976 vorbeigehen lassen.
#20 cervantes1976 griff er sich nach einem Fahrfehler direkt nach Start und Ziel in Runde 23 wieder und zum überraschenden Abschluss des Rennens sagt er selbst:
„Im letzten Drittel der letzten Runde fuhren Gun und ich auf einen oder zwei C-Klasse Fahrer auf, die wir in der langsamen Schikane auch überholen konnten. Gun wählte die äußere Linie, was ich innen ausnutzen konnte und ihn sozusagen in letzter Sekunde überholte. Ich fuhr mit ca. drei Zehnteln auf dem 3. Platz [sc. mit einem Abstand von ca. 1 Minute auf #111 rolihoni und RushOliver] über die Linie.“
Schließlich fahren #88 Fettysoft und #33 gunboundchars fast gleichzeitig ins Ziel, #20 cervantes1976 folgt mit zwei Sekunden Abstand. Auf dem sechsten Platz kommt #8 Cyrax Black ins Ziel, dessen Crew (und mit ihr auch der Fahrer) einen rabenschwarzen Tag erwischte.
In der C-Klasse gab es keine weiteren Überraschungen mehr — #46 Daichi04 fuhr seinen ersten Platz souverän nach Hause, auch wenn der Kampf um die ersten drei Plätze hier knapper war als in Klasse A: #60 p360hil folgte ihm mit 8 Sekunden, #112 Holzkind mit 23 Sekunden Abstand. Wie in Klasse A gab es aber auch hier einen recht engen Kampf, nämlich um Platz 4: #24 dixip konnte sich zwar noch von #777 grooviak absetzen (8 Sekunden), der lag aber sehr dicht zusammen mit #25 vanjensing, der zwei Sekunden später durchs Ziel fuhr.
Ehrenpreise sollte es für #11 Alkuk, #72 LuckyLoop und #17 Kletorone geben. Mit wesentlich kürzerer bzw. keiner Vorbereitungszeit haben sie sich wacker geschlagen und hoffentlich dennoch so viel Spaß im Rennen gehabt, dass sie demnächst wieder mit dabei sein werden. Denn schließlich zählte in dieser Bonusround nicht der Sieg, sondern der Spaß am Spiel.
Nach dem Rennen
Das Mehrklassen-Event war aus Sicht der Rennleitung ein voller Erfolg. Gepaart mit den je eigenen Tunings und Lackierungen war „Forever Young“ ein absolut eigenständiges Event mit hohem Wiedererkennungs- und Unterhaltungswert. Durch die hohe Teilnehmerzahl (ein Dank an den Club, Ihr seid die Besten!) und die Leistungs- und Performanceunterschiede gab es beginnend mit Runde 5 quasi keine Standardsituation mehr, da jeder Fahrer im Feld mehr oder weniger durchgehend in Überholmanöver verwickelt war.
Dass diese — bis auf wenige Unfälle — alle konfliktfrei über die Bühne gingen, ist ein Zeichen für die Fairness der Fahrer im Club untereinander, wohl etwas, was man in manch anderem (öffentlichen) Rennen vergeblich sucht. Und so bleibt nur noch eines zu sagen:
RACE ON!


Premiere: Alle Welt macht einen Podcast — warum nicht wir? Vom launigen Rennen gibt es einen nicht bearbeiteten Mitschnitt des kompletten (!) Boxen- und Fahrerfunks. Er ist mäßig unterhaltsam für jene, die nicht ihre Wagen auf der Road Atlanta 25 Mal durch Start und Ziel gewuchtet haben, für diejenigen, die dabei waren, bietet der Mitschnitt die grandiose Möglichkeit, das Replay (und noch mehr als das) noch einmal gemeinsam mit allen Unterhaltungen zu genießen.
Ein paar Timemarks:
05:13 — Start
07:29 — #20 cervantes1976 nimmt, in Führung liegend, am Ende von Runde 2 links die Streckenbegrenzung. Folge ist mittleres Chaos, in das #33 gunboundchars und #8 Cyrax Black mit verwickelt werden.
26:25 — #17 Kletorone steht dem halben Fahrerfeld Auge in Auge nach der ersten Schikane gegenüber.
32:25 — #88Fettysoft greift sich nach der letzten Schikane in Runde 25 #33 gunboundchars — knapper geht es nicht.

#88 Fettysoft
Vor dem Rennen: Als ich ins Fahrerlager kam, musste ich feststellen, dass im Verpflegungszelt der A-Klasse grad mal 5 Mann saßen und das Zelt der C-Klasse fast auseinanderplatzte. Ich überlegte kurz und ging zur Rennleitung und teilte mit, dass ich aufgrund der schwachen Besetzung in der A Klasse starten möchte. Die Rennleitung stimmte dem vorbehaltlos zu. Eigentlich wollte ich ja in Klasse C dem Sieg entgegenstreben, aber ich musste einfach versuchen, den 5 Hanseln der A Klasse das Leben so schwer wie möglich zu machen. Für mich stellte das kein Problem dar, da ich schon mit einer Ahnung dessen hierherkam und deshalb mit 2 Autos anreiste.
Qualifying: Das Qualifying lief diesmal nicht so gut, es gelang mir einfach nicht, eine ordentliche Runde hinzubekommen. So durfte ich als Drittletzter ins Rennen starten. Hinter mir standen nur noch die Heißsporne Rush und Roli, die anscheinend auch keine saubere Runde hinbekommen hatten. Es konnte also fast nur noch besser werden. Etwas besser wurde mir auch als ich realisierte, dass es gar kein Qualifying gab, womit wir zum Rennen übergehen koennen.
Rennen: Hier hätte mir gleich wieder schlecht werden müssen, aber ich hatte es zum Glück gar nicht mitbekommen, aber dann in der Aufzeichnung gesehen. Gemeint ist der vor mir startende Cervantes, der entweder einen katastophalen Frühstart hingelegt hatte oder sein Auto einfach nur auf die Startfähigkeiten getunt hatte. Jedenfalls musste ich mir in der Aufzeichnung ansehen, wie er nach gefühlten 100m von fast ganz hinten zwischen den ‚parkenden‘ Fahrzeugen auf Position 1 vorschoss. Der arme Polesetter … ach nein es gab ja gar kein Qualifying. Nach dem Start fand ich mich ziemlich schnell ganz hinten wieder. Das war auch gut so, denn schon am Start hat es ordentlich gerumpelt und ich konnte sehr gut ausweichen, in der Aufzeichnung sah ich, dass es meinen Bruder Holzkind erwischt hatte. Ich hatte dann auch noch vor der ersten Kurve weitere C-Autos vor mir. Ich machte ganz ruhig und fuhr erstmal in den Dreck. Später überholte ich dann alle C-Autos und konnte in Runde 3 an wunderschönen Rennunfällen vorbeicruisen. Dort machten die teuersten Mercedes-Oldtimer-Coupés Purzelbäume, lagen Ford Escorts auf Dächern herum und ich schoss mit über 210 Sachen an einem fetten Ami-Ford vorbei. Das war allerdings arschknapp! In den weiteren Runden hatte ich immer wieder den Cervantes am Heck kleben, die Abstandsanzeige schwankte zwischen 20 und 150 Metern. Ich versuchte zu pushen und konnte aber bis zu meinem Boxenstopp in der 18. Runde nichts daran ändern. Cervantes ging direkt mit in die Box. Gun fuhr während des Stopps vorbei, was sich aber 2 Runden später bei seinem Stop wieder relativierte. Die letzten Runden wurden nochmal extrem spannend, da ich mich unter dem Druck beim Überrunden vertan hatte und einen mächtigen Ausritt in den Dreck machen musste. Dadurch schrumpfte meinen etwas komfortabler gewordenen Vorsprung (250 statt 100 Meter) mächtig zusammen und ich musste mich hinter Cervantes und Gun wieder einordnen. Ich konnte dann Cervantes wieder überholen und arbeitete mich an Gun heran. Die letzten 2 Runden jagte ich ihn; mit Cervantes im Heck. Er ließ sich aber in keinen Fehler drängen und ich fand mich schon mit Platz 4 ab. Im letzten Drittel der letzten Runde, fuhren Gun und ich auf einen oder zwei C-Klasse Fahrer auf, die wir in der langsamen Schikane auch überholen konnten. Gun wählte die äussere Linie, was ich innen ausnutzen konnte und ihn sozusagen in letzter Sekunde überholte. Ich fuhr mit ca. drei Zehnteln auf dem 3. Platz über die Linie.
Fazit: 3. Platz für eine im Training nicht versuchte A-Klasse. Ich bin zufrieden, obwohl ich einen C-Klasse Sieg (zumindest haben die Proberennen gezeigt, das dies möglich gewesen wäre) gegen einen 3. Platz getauscht habe. Dieser Tausch aber verhalf mir und ich hoffe auch anderen Kollegen zu einem wirklich spannenden Rennen. Schade für Holzkind, dem ich eigentlich mit meinem Räumen der C-Klasse-Startpostion zum dortigen Sieg verhelfen wollte, was ihm leider nicht gelang, da er schon am Start in einen Megaunfall verwickelt war. Dieses Mehrklassenrennen war so ein spitzenmäßiger, fantastischer Spaß, dass ich überlege, der Rennleitung eine Forever Young Rennserie vorzuschlagen.
#111 rolihoni
Nach dem eher unbefriedigenden gemeinsamen Training gab’s für mich ein paar verbesserungswürdige Punkte. Zum einen musste mein Wagen besser fahrbar werden, zum anderen hab ich mir vorgenommen, beim Rennstart nicht mehr allzu übervorsichtig zu sein. Beim Start im Training ist mir Hauptkonkurrent RushOliver gleich davongedüst, das sollte im Rennen wenn möglich besser gehen.
Meine Boxencrew hat bereits Anfangs Woche ganze Arbeit geleistet und ein wirklich Top-Fahrwerk hingestellt. Der Ferrari ist super zu beherrschen, liegt wie ein Brett auf der Strasse, ohne bei den Curbs abzuheben und hat dank des geringen Gewichts auch genug Speed. Das i-Tüpfelchen sind die Top-Bremsen, die zuverlässig und konstant ihre Arbeit verrichten. Die Bestzeit fiel so im privaten Training runter auf eine 0:59.396 – super Voraussetzungen für das Rennen also. Punkt 1 – erledigt.
Kommen wir also zum Rennen. Die Verbindung in die Schweiz scheint dieses mal keine Probleme zu machen, auch alle anderen kommen ohne grössere Probleme in die Lobby. Es kann also los gehen. Durch das grosse Fahrerfeld starten RushOli und ich im Ausgang der Zielkurve, sein Lambo scheint stärker zu sein, weshalb er vom letzten Platz aus startet. (so nebenbei: Cervantes hat geschickt vorgesorgt und mit seinem A599- (4WD?) Wägelchen einen der vorderen Startplätze der A-Klasse gesichert.) Anm. cervantes1976: Ja, 4WD.
3 … 2 … 1 – Die Motoren heulen auf, die Reifen qualmen, erstes Durcheinander, ein Wagen dreht sich vor einer 4-er Wand Konkurrenten. Erst versuch ich am linken Rand zu fahren, ziehe dann leicht in die Mitte und komme mit Glück ohne Schaden durch das Gewühl durch. Im Seitenblick seh ich Rush vorbei ziehen, er muss jedoch bremsen wodurch ich nach Kurve 1 doch vor ihm liege. Punkt 2 soweit auch erfüllt.
Mit Erstaunen fällt mir auf, dass ich – trotz freier Sicht nach vorne – nur auf Platz 2 gewertet werde. Wie kann das sein? Ah ja – der Cervantes lies das Startgetümmel in seinem Beschleunigungsmonster schnellstens hinter sich und hatte bereits einen deutlichen Vorsprung rausgefahren. Allzu lange wird er die Position nicht halten können, dachte ich. Dass er sich Ende der zweiten Runde in die Wand wirft um mir und RushOliver – der mir schon dicht im Nacken hängt – Platz zu machen, erschien dann doch etwas überfreundlich.
„Mit dem Oliver dicht hinter mir werd ich ganz nervös“ – geht mein Dank durch den Boxenfunk an die Crew. Nur durch das gute Setup gelingen mir auch unter Druck konstante Rundenzeiten, die allerdings eine gute Sekunde über der PB liegen.
Der Druck aus dem grünen Lamborghini steigt, wobei er beim Anbremsen auf die Schikane in Runde 3 den Bremspunkt leicht verpasst und mich durch einen kleinen Stupser ins Heck fast von der Strecke dreht. Nur kurz muss ich über die Wiese und kann die Spitze verteidigen. Uff – weiter gehts im selben Stil. Ein Video der Szene gibts hier zu sehen.
Ab Runde 5 gibt es schon erste Überrundungen der C-Klasse Fahrer. Kletorone muss in seinem pinken Cabriolet als erster daran glauben, was ihm nicht ganz runter will. In der folgenden Schikane versucht er sich mit einem haarsträubenden Bremsmanöver wieder zurück zu runden. Oliver und ich kommen zum Glück ohne Crash davon, Alkuk erwischt es härter. Allgemein gelingen mir die zahlreichen Überrundungsmanöver recht gut und es geht dabei nur wenig Zeit verloren. Die Anweisung an die C-Fahrer, immer auf ihrer Linie zu bleiben und ihr eigenes Rennen zu fahren, macht es sehr viel berechenbarer.
So drehen Oliver und ich Runde um Runde, überholen gekonnt C-Fahrer und fahren konstant in nur wenig mehr als einer Minute um die Strecke. Wir sollten also schneller fahren können, doch den grünen Lambo immer gross im Rückspiegel zu sehen macht es nicht gerade einfach. Umgekehrt ist RushOliver stets bemüht, bei mir einen Fehler zu provozieren, was ihm zum Glück nicht gelingt.
Ab Runde 10 vergrössert sich mein Vorsprung etwas durch einen Ausflug ins Grün von RushOliver. Sein Überrundungsversuch von Daichis Saab in der Schikane nach Kurve 1 geht schief, nun liegt er gut 5 Sekunden hinter mir. Hier sieht man das Missgeschick.
Die folgenden Runden versuche ich, mit möglichst sauberer Fahrweise den Abstand zu Oli zu halten. Derweil bereitet sich meine Boxencrew auf den obligatorischen Stopp vor, dessen optimaler Zeitpunkt von Runde zu Runde neu evaluiert wird. Idealerweise, so die Taktik, wird der Stopp so lange hinausgezögert, wie die Bahn frei ist und kein grosser Pulk überrundet werden muss.
In Runde 18 ist es dann soweit und der blau-gelbe Ferrari geht an die Box. Die Crew muss mit ansehen wie der Wagen mit zu viel Speed beinahe die Einfahrt verpasst. Im letzten Moment und mit etwas Gras an den abgefahrenen Reifen reicht’s doch noch knapp. Der Abstand zu Rush beträgt gut 7 Sekunden, was bedeutet, dass dieser zwischenzeitlich die Führung übernimmt. Bei seinem Boxenstopp in der nächsten Runde verliert er den ersten Platz allerdings schon wieder. Trotz noch folgenden Überrundungen (sogar alle A-Konkurrenten bis auf RushOliver mussten daran glauben) schaffe ich es tatsächlich, den Vorsprung über die nächsten 6 Runden bis ins Ziel zu retten.
Fazit: Mit einer gelungenen Taktik, dem hervorragenden Ferrari und einer beherrschten Fahrweise gelingt mir der erste Sieg in einem Club-Rennen, was mich sehr zufrieden stellt. Zwar war nur ein Gegner wirklich konkurrenzfähig, doch dieser sorgte mit seinem Druck für gehörige Adrenalin-Schübe. So ein Mehrklasserennen sorgt für sehr viel Action und Überholmanöver auf der Strecke, man muss immer wieder auf neue Situationen gefasst sein. Das macht es wirklich sehr spannend und lässt hoffen, dass es in Zukunft weitere solche Rennen geben wird.

#25 vanjensing — das ging schnell!



#46 Daichi04


Bewegte Bilder steuert #111 rolihoni bei, verlinkt wird auf YT. Einzelne Szenen aus dem Bericht und dem Rennen werdet Ihr erinnern :D
Ebenfalls mit den recht übersichtlichen Exportfunktionen hat sich #60 p360hil herumgeschlagen und kurze Impressionen aus dem Rennen bei YT veröffentlicht. Schade ist nur, dass ihm das DL-Package fehlt, in welchem der Ford Escort enthalten war — so sind anstelle der Fords wie in Forza üblich nur zwei Dummies zu sehen.
Alle weiteren Aufnahmen, Bilder und das Rohmaterial an Replayszenen stehen ab sofort zum Download bereit.

Fettysoft visualisiert die Ergebnisse des Rennens. Habt Dank für Eure Hilfe — und vor allem die letzten Klärungen in den Kommentaren. Wir machen weiter Werbung auch für das Formular, so dass sich der Gebrauch weiter einschleift :)





